Die Gedenkstätte
Herzlich willkommen in der Gedenkstätte Berliner Mauer in der Bernauer Straße. Dieser historische Ort im Zentrum der Hauptstadt erinnert an die deutsche Teilung.
Der Ort ist ein besonderer: Die Geschichte der Straße zeigt, wie der Mauerbau Stadtraum und Lebenswege zerstörte und Familien und Freunde voneinander trennte. In der Bernauer Straße verlief die Grenze zwischen den Berliner Stadtbezirken Wedding und Mitte, also zwischen West- und Ost-Berlin. Der Grenzverlauf schuf eine besondere Situation: Die Häuser auf der Südseite der Straße gehörten noch zu Ost-Berlin, der Bürgersteig vor diesen Häusern bereits zu West-Berlin.
Die Bilder aus der Bernauer Straße gingen um die Welt: Bilder von Menschen, die aus den Fenstern und von den Dächern der Grenzhäuser sprangen, um nach West-Berlin zu entkommen. Bilder von der Vermauerung und dem Abriss der Grenzhäuser, von den erfolgreichen Fluchttunneln und von dem über den Stacheldraht springenden Grenzpolizisten. Die ersten Todesopfer des Grenzregimes waren in dieser Straße zu beklagen. Hier wurde die Versöhnungskirche gesprengt, die seit dem Mauerbau unzugänglich und isoliert im Todesstreifen zwischen Ost und West gestanden hatte. Durch diese Ereignisse erlangte die Bernauer Straße traurige Berühmtheit. Sie wurde zu einem Symbol der deutschen Teilung. Die Bernauer Straße erinnert aber auch an die friedliche Überwindung der Teilung: In der Nacht vom 10. zum 11. November 1989 wurden zwischen der Bernauer und der Eberswalder Straße die ersten Segmente aus der Mauer gebrochen.
Die Gedenkstätte Berliner Mauer erstreckt sich beidseits der Bernauer Straße. Auf der ehemals West-Berliner Straßenseite finden Sie das neu erbaute Besucherzentrum und das Dokumentationszentrum mit einem Aussichtsturm. Im Besucherzentrum in der Bernauer Str. 119 können Sie zwei Filme sehen und alle Informationen zu der Gedenkstätte und ihren Angeboten erhalten. Das Dokumentationszentrum in der Bernauer Str. 111 bietet eine Ausstellung zur Teilung der Stadt. Im S-Bahnhof Nordbahnhof dokumentiert die Ausstellung „Grenz- und Geisterbahnhöfe im geteilten Berlin“ die Auswirkungen des Mauerbaus auf das öffentliche Verkehrsnetz der Stadt.
Auf dem ehemaligen Grenzstreifen erstreckt sich heute über 1,4 Kilometer das Gedenkstättenareal. Hier zeigen Fotos und Filme, wie es in der Bernauer Straße zur Zeit der deutschen Teilung ausgesehen hat. Themenstationen informieren über die Geschichte der Berliner Mauer.
Einige der zentralen Orte der Gedenkstätte möchten wir Ihnen schon jetzt kurz vorstellen: Das „Fenster des Gedenkens“ erinnert an die Toten der Berliner Mauer. Das Denkmal zur Erinnerung an die geteilte Stadt und die Opfer kommunistischer Gewaltherrschaft ist der einzige Ort in Berlin, an dem Sie die Ausdehnung des tödlichen Sperrsystems bis heute erfahren können. Denn das Denkmal gewährt Ihnen Einblick in den ehemaligen Grenzstreifen und erinnert zugleich an die Opfer der kommunistischen Gewaltherrschaft. Einen Ort der Besinnung finden Sie in der Kapelle der Versöhnung. Sie steht an der Stelle der 1985 gesprengten Versöhnungskirche. In den freigelegten Grundmauern eines Grenzhauses erfahren Sie, wie das Leben der Anwohner in der Bernauer Straße nach dem Mauerbau ausgesehen hat.
Sicherlich sind Ihnen schon die rötlichen Stahlstäbe aufgefallen. Wenn Sie diese aus einem spitzen Blickwinkel betrachten, wirken sie wie eine undurchlässige Mauer. Die Stäbe kennzeichnen den ehemaligen Verlauf der Grenzmauer und veranschaulichen das Gestaltungskonzept der Gedenkstätte: Originale Relikte der Grenzanlagen werden denkmalgerecht konserviert und verschwundene Spuren werden mit Cortenstahl nachgezeichnet. Das gilt sowohl für die Grenzanlagen als auch für die Fluchttunnel und die abgerissenen Grenzhäuser. Archäologische Fenster zeigen zudem ältere Schichten der Grenzanlagen und Reste von Häusern und Straßen. An verschiedenen Stellen auf dem Gelände können Sie über QR-Codes gezielt weitere Informationen abrufen.
Noch ein Tipp: Achten Sie bei Ihrem Rundgang auch auf die im Boden eingelassenen Ereignismarken. Sie markieren besondere Ereignisse wie Fluchten oder Protestaktionen am Ort des Geschehens. Über den Nummerncode auf der jeweiligen Marke bekommen Sie detaillierte Informationen zu den Ereignissen. Außerdem erhalten Sie im Besucher- und im Dokumentationszentrum auch Flyer mit einer Karte und Erläuterungen zu allen Ereignismarken.
Wir wünschen Ihnen einen interessanten und anregenden Aufenthalt in der Gedenkstätte Berliner Mauer