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Einschusslöcher in West- Berliner Wohnung, 1965

Gegen fünf Uhr morgens am 4. Januar 1965 konnte ein etwa 25-jähriger

Mann in der Nähe der Ruppiner Straße fliehen. Ausgerüstet mit einer

Drahtschere, Strick leiter und Wurfleine gelangte er unbemerkt ins

Grenzgebiet. Er wurde von den Grenzposten erst entdeckt, als er am

Signalzaun Alarm auslöste. Sie eröffneten das Feuer, trafen aber nicht,

da der Flüchtling hinter einer Sichtblende Deckung nahm. Er konnte

daraufhin unbeschadet über die Mauer nach West-Berlin klettern. Mehrere

Kugeln waren jedoch auf West-Berliner Gebiet eingeschlagen, unter

anderem im Schlafzimmer einer Anwohnerin, die zu diesem Zeitpunkt in

ihrem Bett schlief.