D 409

Einschusslöcher in West- Berliner Wohnung, 1965
© Alex Weidmann
Gegen fünf Uhr morgens am 4. Januar 1965 konnte ein etwa 25-jähriger
Mann in der Nähe der Ruppiner Straße fliehen. Ausgerüstet mit einer
Drahtschere, Strick leiter und Wurfleine gelangte er unbemerkt ins
Grenzgebiet. Er wurde von den Grenzposten erst entdeckt, als er am
Signalzaun Alarm auslöste. Sie eröffneten das Feuer, trafen aber nicht,
da der Flüchtling hinter einer Sichtblende Deckung nahm. Er konnte
daraufhin unbeschadet über die Mauer nach West-Berlin klettern. Mehrere
Kugeln waren jedoch auf West-Berliner Gebiet eingeschlagen, unter
anderem im Schlafzimmer einer Anwohnerin, die zu diesem Zeitpunkt in
ihrem Bett schlief.